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Placebo Effekt und Psychoneurobiologie

Placebo Effekt und Psychoneurobiologie

Heute tauchen wir ein in die faszinierende Welt des Placeboeffekts und erkunden die spannende Wissenschaft der Psychoneurobiologie. Das Zusammenspiel von Geist und Körper hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Der Placeboeffekt, auch als „Scheinmedikament-Phänomen“ bekannt, hat die Aufmerksamkeit von Medizinern und Forschern gleichermaßen auf sich gezogen. Es geht  darum, wie positive Erwartungen und Glaube an eine Behandlung tatsächlich reale, positive Veränderungen im Körper bewirken können, ja sogar gänzlich heilen, auch wenn das verabreichte Mittel keine pharmakologische Wirkung hat. Der Placebo Effekt zeigt uns die erstaunliche Fähigkeit des Geistes zur Selbstheilung.

Die Wirkung basiert dabei auf der Erwartung und einer Vorerfahrung. Diesen aktiven Teil des Placebo Effekts nennen Forscher auch „Placeboantwort“. Ein wichtiger Faktor ist dabei, die Erwartung des Patienten dass die Behandlung auch helfen wird.

Diese positiven Erwartungen offenbaren sich in angenehmen Gefühlen wie Freude und Erleichterung sowie hoffnungsvollen Gedanken. Neurowissenschaftler konnten feststellen, dass beim Placebo-Effekt Hirnregionen aktiviert werden, die mit Denkprozessen zu tun haben, also im präfrontalen Cortex und zudem auch Areale, die der Verarbeitung von Emotion dienen, also in der sogenannten Amygdala.

Die Psychoneurobiologie erforscht dabei die komplexen Verbindungen zwischen psychologischen Prozessen, dem Nervensystem und der biologischen Funktion. Im Fall des Placeboeffekts verdeutlicht sie, wie Erwartungen und Überzeugungen neuronale Veränderungen auf zellulärer Ebene auslösen können. Neurotransmitter, wie etwa Endorphine, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Ein tieferes Verständnis dieser Prozesse könnte revolutionäre Ansätze für die Medizin und das allgemeine Wohlbefinden ermöglichen.

Gut untersucht ist der Placebo-Effekt auf das Immunsystem. Scheinbehandlungen können spezifische Reaktionen hervorrufen. Das liegt auch an Vorerfahrungen mit echten Medikamenten, die vorher schon geholfen haben. Eine täuschend echt aussehende Pille, ohne medizinische Wirkstoffe, aus genau der gleichen Verpackung, kann dann so gut helfen wie das echte Medikament. Das vertraute Aussehen der Pille bewirkt dann die gleichen Prozesse im Körper. Ist das nicht erstaunlich?

Manche Menschen reagieren sehr stark auf Placebos, andere kaum. Woran das liegt, weiß man noch nicht genau. Das Geschlecht scheint zum Beispiel aber eine Rolle zu spielen: Frauen lassen sich von Placebos tendenziell eher helfen als Männer. Erste Hinweise deuten darauf, dass bei Frauen ein stärker Lerneffekte zum Tragen kommen, wohingegen bei Männern eher das Wecken bestimmter positiver Erwartungen wirkt.

Bestimmte Genvarianten führen offenbar dazu, dass manche Menschen stärker auf Placebos reagieren als andere. Grundsätzlich gilt: Leichtere Symptome lassen sich oft besser beeinflussen als schwere. 

Die große Frage ist nun: Wie können wir dieses Wissen für unseren Alltag nutzen?

Mehr dazu gibt es im nächsten Blog Artikel 😊

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