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Toilettensitz: Albtraum für deinen Darm?

Toilettensitz: Albtraum für deinen Darm?

Warum wir wieder hocken sollten – natürliche Haltung für gesunde Darmentleerung

Die moderne Toilette gilt als Errungenschaft der Zivilisation – doch sie könnte uns in Bezug auf unsere Darmgesundheit einen Bärendienst erweisen. Immer mehr Studien und Beobachtungen zeigen: Die natürliche Hockhaltung, in der viele Menschen weltweit ihre Notdurft verrichten, ist der sitzenden Haltung auf westlichen Toiletten überlegen – vor allem, wenn es um eine vollständige und gesunde Darmentleerung geht.

Anatomie trifft Alltag: Warum Sitzen ungünstig ist

In der sitzenden Position, wie wir sie auf einem klassischen Toilettensitz einnehmen, bleibt der sogenannte Musculus puborectalis teilweise angespannt. Dieser Muskel bildet eine Art Schlinge um das Rektum (Enddarm) und hilft dabei, unseren Stuhlgang zu kontrollieren. Im Sitzen wird dieser Winkel zwischen Rektum und Anus – der anorektale Winkel – nicht ausreichend geöffnet, was die Darmentleerung erschwert. Das kann zu starkem Pressen, Verstopfungen, Hämorrhoiden und Divertikeln führen.

In der Hockhaltung hingegen wird der puborektale Muskel vollständig entspannt. Der anorektale Winkel öffnet sich fast linear – der Stuhl kann leichter und ohne Druck abgehen. Diese Haltung ist evolutionär betrachtet unsere „natürliche“ Entleerungsposition. Menschen verrichten ihre Notdurft seit Millionen von Jahren in der Hocke; Toiletten wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert.

Wissenschaftlich bestätigt

Studien zeigten, dass Menschen in Hockposition signifikant weniger Zeit und Druck beim Stuhlgang benötigten als im Sitzen. Weitere Untersuchungen belegen, dass das subjektive Gefühl vollständiger Entleerung in der Hocke deutlich stärker ausgeprägt ist. Auch Menschen mit Reizdarmsyndrom oder chronischer Obstipation berichten über spürbare Erleichterung durch die veränderte Haltung.

Empfehlungen für den Alltag

  1. Hocker statt Umbau: Ein einfacher Tritthocker vor der Toilette kann helfen, die Beine anzuwinkeln und so den Hockeffekt nachzuahmen. Die Knie sollten dabei höher als die Hüfte sein.
  2. Bewusste Entspannung: Beim Stuhlgang auf übermäßiges Pressen verzichten – ideal ist ein entspanntes, bewusstes Atmen.
  3. Hocktoilette ausprobieren: Wer die Möglichkeit hat, kann gelegentlich eine klassische Hocktoilette nutzen, wie sie in vielen asiatischen Ländern üblich ist.
  4. Mehr Bewegung & Ballaststoffe: Eine gesunde Verdauung beginnt nicht erst auf der Toilette. Ausreichend Wasser, ballaststoffreiche Ernährung und tägliche Bewegung unterstützen die natürliche Entleerung.

Fazit

Die sitzende Toilettenhaltung ist bequem – aber nicht optimal. Die Rückkehr zur Hockhaltung oder eine angepasste Sitzhaltung mit Hocker kann einen großen Unterschied für die Darmgesundheit machen. Es lohnt sich, den eigenen „Thron“ einmal neu zu überdenken – im Sinne eines gesunden Bauches.

Tipp: Ein stabiler Toilettenhocker ist bereits ab etwa 20 Euro erhältlich – eine kleine Investition mit potenziell großer Wirkung für deinen Darm.

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